Wissenswertes
Hier erklären wir einige Fachbegriffe aus dem Bereich der Mineralölindustrie:
Hochviskoser, raffinierter heller Schmierölrückstand, gewonnen aus Paraffingatsch und dem Rückstand der Vakuum-Destillation. Gutes Schmierverhalten. Mischkomponenten für Schmieröle; Viskosität z. B. bei 150 Brightstock ca. 568 mm²/s bei 40 °C.
Maß für die Zündwilligkeit eines Dieselkraftstoffes. Die Cetanzahl ist der in Volumenprozent ausgedrückte Anteil an Cetan in einer Mischung aus Cetan und Alpha-Methylnaphtalin, die bei den gewählten Versuchsbedingungen in einem Prüfmotor denselben Zündverzug ergibt wie die zu untersuchende Dieselprobe. Die Cetanzahl hat für die Güte des Verbrennungsablaufes im Dieselmotor entscheidende Bedeutung.
Spalten (Aufbrechen) von Kohlenwasserstoffmolekülen. Crackverfahren sind petrochemische Verfahren, die durch thermische und/oder katalytische Spaltung großer Kohlenwasserstoffmoleküle neue kleinere Kohlenwasserstoffmoleküle entstehen lassen. Beispielsweise wird der Rückstand der atmosphärischen Destillation dem Crackprozeß zugeführt.
Bei der Destillation von Rohölen werden die verschiedenen Kohlenwasserstoffgemische in Fraktioniertürmen nach Verdampfung und nachfolgender Kondensierung in bestimmte Siedebereich (Fraktionen) physikalisch getrennt. Es werden zwei Destillationsarten unterschieden (atmosphärische und Vakuumdestillation).
Besteht aus flüssigen Kohienwasserstoffen (Mitteldestillat). Geeignet für den Betrieb von Dieselmotoren, insbesondere Fahrzeugdieselmotoren und solchen, die ähnliche Anforderungen an den Kraftstoff stellen. DIN EN 590
Entfernen von Paraffinen aus Mineralölprodukten durch Zusatz von Lösungsmitteln und
Abkühlung mit nachfolgender Filtration bzw. mittels katalytischer Verfahren zur
Verbesserung des Kälteverhaltens.
Verbrennungsrückstände (z.T. giftige Gase, Dämpfe, Partikel), die in die Umwelt ausgestoßen werden.
Verbindungen zwischen Säuren und Alkoholen. Ester höherer Alkohole mit zweiwertigen Fettsäuren bilden die sogenannten Esteröle. Ester sind synthetische oder auch natürliche Schmieröle, die je nach Art bestimmte Vorteile gegenüber mineralischen Schmierölen aufweisen.
Der Flammpunkt ist diejenige Temperatur, bei der sich in einem geschlossenen Tiegel die Kraftstoffdämpfe durch Fremdzündung erstmals entflammen lassen. Dieselkraftstoffe müssen einen Flammpunkt von über 55°C aufweisen. Schon geringe Vermischungen mit Ottokraftstoffen, wie sie z.B. durch mangelnde Restentleerung der Tankwagen bei wechselnder Ausfuhr von Otto- und Dieselkraftstoff entstehen können, führen zu Unterschreitungen dieses Grenzwertes.
Die Eigenschaft von Stoffen, ab einer bestimmten Temperatur in den gasförmigen Zustand überzugehen. Bei Benzin handelt es sich um ein Gemisch aus vielen Kohlenwasserstoffen, die bei unterschiedlichen Temperaturen verdampfen. Somit definiert man seine Flüchtigkeit anhand einer Siedekurve, in der die verdampften Benzinanteile in Relation zur Temperatur gesetzt werden. Wichtig ist, dass die Flüchtigkeit so beschaffen ist, dass sowohl bei Minustemperaturen als auch in einem heißen Motor stets ein zündfähiges Gemisch zur Verfügung steht.
Flüssige Brennstoffe, die für den Betrieb von unterschiedlichen Feuerungsanlagen und Brennzwecken geeignet sein müssen.
a) Heizöl EL ist ein extra leichtflüssiger Brennstoff, der aus Kohlenwasserstoffen (Mitteldestillat) besteht. Kohlenwasserstofflösliche Wirkstoffe können enthalten sein: DIN 51 603/1
b) Heizöl L und M sind flüssige Brennstoffe aus Erdöl, Schieferöl, Steinkohlen- oder Braunkohlenteeren: DIN 51 603/2
c) Heizöl S ist ein schwerflüssiger Brennstoff aus der Verarbeitung von Mineralöl- und Mineralölprodukten: DIN 51 603/3
Die unter Freisetzung von Energie ablaufende Einführung von Wasserstoff in eine chemische Verbindung, z. B. Anlagerung von Wasserstoff an Kohlenstoff- bzw. Kohlenwasserstoff-Verbindungen. Angewandt zur Verbesserung von Schmierölen. Spaltende Hydrierung ist die Zerlegung von schweren Ölen zu leichteren Kohlenwasserstoffverbindungen bei Anlagerung von Wasserstoff.
Hydrierende Raffination, bei der unerwünschte Bestandteile wie Aromaten, Olefine, Stickstoff- und Schwefelverbindungen entfernt bzw. umgewandelt werden. Es werden drei Arten angewandt: Hydrofinishing, Hydrofining, Hochdruckhydrierung.
Stoffe, die nur durch ihre Anwesenheit eine chemische Reaktion (beschleunigend, verzögernd, richtungsweisend) an anderen Stoffen bewirken, ohne sich selbst zu verändern. In der Mineralölindustre sind meist feste Katalysatoren im Gebrauch, z. B. Kobalt, Molybdän, Platin, Nickel, Barium u. a.
Bezeichnung für Petroleum und Flugkraftstoffe (Düsenkraftstoffe), auch jet fuels genannt.
JP 1: Siedebereich ca. 180 bis 230°C, Gefahrklasse A III
JP 4: Siedebereich ca. 50 bis 240°C, Cefahrklasse A 1
JP 5: Flammpunkt mmd. 60°C
JP 8:10%-Punkt bei 205°C, Siedeende 300°C
Verfahrenstechnische Anlagen in Mineralölraffinerien, die es erlauben, unabhängig von der Provenienz des eingesetzten Rohöles jederzeit die gewünschten Kohlenwasserstoffe herzustellen, wie sie als Komponenten für die einzelnen Mineralölprodukte benötigt werden (Kuppelproduktion).
Rohbenzin mit einem Siedebereich von ca. 30°C bis 150°C. Die Qualität ist je nach Provenienz des Erdöles sehr unterschiedlich.
Gesättigte ringförmige Kohlenwasserstoffe, auch als Cycloparaffine oder Cycloalkane bezeichnet. Meist 5 bzw. 6 Kohlenstoffatome im Ring (seltener 7 und 8)
Ketten- und ringförmige Kohlenwasserstoff-Gemische mit einem Siedebereich von ca. 30 °C bis 215 °C zum Betrieb von Otto-Motoren. Heute unverbleit, früher auch verbleite Ottokraftstoffe üblich. Unverbleite Ottokraftstoffe: DIN 51 607, EN 228
Niedrigsiedende Benzinfraktion, abgestimmt auf den Anwendungszweck. Überwiegend als Extraktionsmittel für analytische Zwecke eingesetzt. Siedeverlauf 25°C bis 80°C; frei von aktivem Schwefel und Geruchsstoffen: DIN 51 630
Kohlenwasserstoff-Fraktion aus dem Erdöl. Der Siedebereich liegt etwa zwischen 130 °C und 280 °C, Gefahrklasse A II oder A III je nach Fraktion. Anwendungsbereich als Leucht-,Brenn- oder Lösungspetroleum: DIN 51 636
Zusammenschluß ungesättigter Kohlenwasserstoffmoleküle zu einem größeren Molekül (Eindickung) unter Einfluß von Katalysatoren und Wärme. Herstellungsverfahren für synthetische Schmieröle.
Synthetische Kohlenwasserstoffe. Spezielle lso-Paraffine mit kurzen Haupt- und langen Seitenketten, die mittels Hydrocracking-Verfahren aus Paraffin-Gatsch unter Verwendung einer bestimmten Katalysator-Technologie (Polymerisation und Copolymerisation von niederen Olefinen) hergestellt werden.
Kohlenwasserstoffe enthalten nach Destillation oder Vakuumdestillation noch Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff sowie andere Verunreinigungen. Diese werden bei der Raffination durch chemisch-physikalische Verfahren unter Verwendung von Losungsmitteln oder Säuren von den Kohlenwasserstoffen getrennt. Es wird dadurch eine wesentliche Qualitätsverbesserung erreicht.
Umwandlung von Kohlenwasserstoffen (Benzin) mit niedrigen Oktanzahlen in Benzin mit hohen Oktanzahlen (thermisches und katalytisches Reformieren).
Beim Destillieren oder Cracken anfallende nichtverdampfte flüssige Bestandteile. Brightstock.
Verschiedene festgelegte Temperaturen im Siedebereich eines Stoffes, bei denen bestimmte Mengen verdampft sein müssen z. B. bei Ottokraftstoffen sehr wichtig für das motorische Verhalten. Zeitlicher Verlauf kann in einer Siedekurve dargestellt werden. DIN 51 751; 51 356
Mit Lösungsmitteln raffinierte Mineralöle. Auch Sovent-Neutral-Öle, Solvent-Raffinate genannt.